Das erste Tor, das erste Turnier, der erste Mannschaftssieg – als Mitglied des Team Regenbogen erleben Menschen mit psychischen Erkrankungen oft das erste Mal im Leben Teamgeist, Erfolg und Bestätigung. Sich regelmäßig zum Fußballspielen zu treffen und sich mit anderen Mannschaften in Turnieren zu messen, ist ein hervorragender Weg aus der Isolation und wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit der Teammitglieder – mehr als 100 seit der Gründung 1997 – aus. Im Vordergrund dieses Projekts stehen Gemeinschaftssinn, Engagement und Verantwortung gegenüber den Teammitgliedern.
Regelmäßiges Training
Jeden Samstag am Spätnachmittag trifft sich die Mannschaft auf dem Sportplatz des Geländes des Isar-Amper-Klinikums in Haar bzw. in einer Sporthalle. Regelmäßig sind die Spieler damit gefordert, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen und sich mit anderen Menschen zu treffen. Dann wird gerannt, um den Ball gekämpft, geschwitzt und gelacht. Das schweißt zusammen. Und baut Berührungsängste ab. Und zeigt Perspektiven, denn mitmachen können alle momentanen und ehemaligen Patienten und Patientinnen psychiatrischer Einrichtungen, unabhängig von Alter und Spielniveau.
Wettstreit in Turnieren
Acht bis zwölf mal im Jahr misst sich die Mannschaft sogar mit anderen Freizeitmannschaften psychiatrischer Einrichtungen. Ein Highlight ist dabei der Regenbogen-Cup, der seit 1998 jährlich ausgetragen wird. Mittlerweile ist das Turnier ein internationales Event mit Teilnehmern aus zehn europäischen Ländern. Und doch hat es nichts von seinem familiären und freundschaftlichen Charakter verloren.
Regelmäßig nimmt die Mannschaft auch an Turnieren der European Association for Sport and Social Integration, kurz E.A.S.I. teil. Das ist ein Zusammenschluss von europäischen Projekten, Einrichtungen und Gruppen, die Sport und aktive Freizeitgestaltung für Menschen mit psychosozialem Betreuungsbedarf anbieten. Sie haben erkannt, dass eine ganzheitliche und sinnvolle Unterstützung psychisch kranker Menschen diese nicht dort alleine lassen darf, wo das eigentliche Leben beginnt – nach der Arbeit und der Gewährleistung materieller Sicherheit.