„Schreiben macht glücklich“. In Ländern, wie beispielsweise in den USA, ist Schreibtherapie neben Kunst-, Musik- oder Tanztherapie eine gleichwertig anerkannte kreative Therapiemethode. Sie kann sich positiv auf die Verarbeitung emotional belastender Ereignisse auswirken, verbessert Stressbewältigungsstrategien, fördert Kreativität und Selbstvertrauen, stärkt sowohl Kommunikationsfähigkeit als auch soziale Integration.
Die Geschichte von Redaktionsmitglied Herrn M. (Name geändert), Mitte 40, und dem Regenbogen-Report begann vor ein paar Jahren. Herr M. arbeitete viele Jahre als IT-Spezialist und als es ihm vor ein paar Jahren seelisch nicht gut ging, ließ er sich stationär behandeln. Während seines Klinikaufenthalts wurde er auf einen Flyer von der Regenbogen Tagesstätte in der Ingolstädter Straße 12 aufmerksam, die Menschen mit seelischen Problemen eine geordnete Tagesstruktur bietet. Das Angebot sprach ihn sehr an und seit seiner Entlassung ist er an drei bis vier Tagen in der Woche dort, um wieder eine Struktur in sein Leben zu bringen. Herr M. wurde dort zum passionierten Tortenbäcker und spielt auch gerne Karten mit den anderen Besuchern.
Als sich Herrn M. die Möglichkeit bot, in der Redaktion des Regenbogen-Reports mitzuarbeiten, nahm er diese Herausforderung an und ist mittlerweile seit über zwei Jahren Redakteur und wertvolles Redaktionsmitglied. Er schreibt für jede Ausgabe Artikel und übernimmt auch gerne Interviews. Was ihn an der Tätigkeit fasziniert, sind die Vielfalt der Themen und der kreative Austausch mit den Kolleg*innen bei den Redaktionssitzungen. Das Wichtigste für ihn ist aber: Es gibt weder Druck noch Zwang und auch keine „Zensur“. Jeder schreibt so, wie er mag und kann. Gegenseitige Wertschätzung ist das A und O.
Bestärkt im Selbstbewusstsein durch all das, nahm das Leben von Herrn M. im letzten Jahr eine positive Wende. Bei einem Segelkurs der Volkshochschule am Chiemsee entdeckte Herr M. seine Leidenschaft für den Wassersport. Das Segeln machte ihm so viel Spaß, dass er sich weiter zum Skipper ausbilden ließ und bereits den ersten eigenen Törn geleitet hat. Jetzt spielt er mit dem Gedanken den Profi-Skipper Schein zu machen.
Wir wünschen „Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“.